Das Ende der Angst

The End of Fear

Emotionalen Schmerz verstehen, verwandeln und heilen - ein spiritueller Weg aus der Angstfalle

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783424630138
Sprache: Deutsch
Seiten: 188 S.
Format (H/B/T): 1.8 x 20.5 x 13 cm
Auflage: 1. Auflage 2009
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

'Ein Meisterwerk!' Larry Dossey Warum liegen wir nachts um 3 Uhr hellwach im Bett, um uns in allen Details Worst-Case-Szenarios vorzustellen, oder reagieren auf kleine Missgeschicke, als wäre unser Überleben gefährdet? Die Psychotherapeuten Richard und Bonney Gulino Schaub zeigen, dass die tiefste Ursache unserer Angst letztlich die Angst vor dem Tod ist - oder umgekehrt: die Liebe zum Leben. Wir sind so anfällig für Furcht, weil wir wissen, dass das Leben unvorhersehbar ist und wir in jedem Moment verletzlich sind. Unsere Art, auf die Angst zu reagieren, bestimmt unser Schicksal: Sie muss kein Gefängnis bedeuten, sondern kann uns unsere kostbarsten Potenziale erschließen. Dieses Buch lehrt eine Methode, uns unserer Verletzlichkeit zuzuwenden, sie zu erforschen und aufrichtig anzunehmen. Wenn wir aufhören, vor der Angst zu fliehen oder sie zu bekämpfen, und stattdessen beginnen, sie mitfühlend zu akzeptieren, werden wir frei, all unsere Möglichkeiten zu leben. Einfühlsames Buch über einen reiferen Umgang mit der Angst Therapeutisch fundiert, inspirierend geschrieben, hoher Anwendungswert Angst ist nicht nur in wirtschaftlichen Krisenzeiten ein brisantes Thema  die Zahl der Angststörungen nimmt von Jahr zu Jahr zu

Leseprobe

Es war drei Uhr nachts in einem kleinen Hotelzimmer in Paris, und ich war hellwach. Am folgenden Nachmittag sollten wir nach Hause fliegen, aber meine Frau Bonney hatte eine schwere, schmerzhafte Ohrinfektion, und im Nebenzimmer hörte ich unsere schwangere Tochter würgen, weil sie unter Morgenübelkeit litt. Mein nächtliches Drei-Uhr-Bewusstsein stellte sich vor, wir würden unseren Flug verpassen und hier festsitzen, in diesen zwei Zimmerchen in einem fremden Land, bis uns schließlich das Geld ausginge. Dann kam mir der Gedanke, dass der ungewöhnliche Schmerz in meinem Kopf, den ich seit gestern ab und zu spürte, ein Gehirntumor war. Es war ein bemerkenswert eindeutiger und überzeugender Gedanke. Ich bemühte mich, wieder einzuschlafen, aber irgendeine bösartige Tür in meinem Kopf hatte sich geöffnet, und weitere Ängste quollen massenhaft herein. Ich sah Bilder von toten Kindern, die zerschmettert unter bombardierten Häusern lagen, während panische Eltern wie Tiere in den Trümmern gruben, um sie zu finden. Ich sah Frauen in Kopftüchern, die ihr Gesicht bedeckten und schluchzten. Ich erinnerte mich, dass der Schmerz in meinem Kopf tatsächlich ein Tumor war - das war nicht nur meine Fantasie, die mir einen Streich spielte -, ich sagte mir, das könne nicht wahr sein, und dann erkannte ich, dass es doch stimmte. Ich stellte mir vor, wie ich orientierungslos zusammenbrach, ohnmächtig irgendwo auf einer Straße in Paris lag, während meine Frau und meine Tochter an einer Ecke des Bahnhofs Gare de Lyon um Geld bettelten. So ging es immer weiter, und diese Vorstellungen hatten mich voll im Griff. Ich sah eine Flut apokalyptischer Bilder, Hungersnöte, Mord und Totschlag, Anarchie. Ich erkannte, dass die Welt ein Ort des Kriegs, der Dummheit und der Gier war, die zwangsläufig alles Gute im Leben zerstören würden. Ich sah, dass alle meine Beziehungen unecht waren, dass jeder von uns eine Maske trug und nur so tat, als würden ihm andere etwas bedeuten. Ich wurde wütend auf meinen Verstand, weil er mich mit diesen Gedanken quälte, aber er konterte unverzüglich und fuhr sein schwerstes Geschütz auf: "Diese Gedanken hast du nur, weil du verrückt geworden bist." Ich lag im Bett, starrte an die Decke und erflehte von dem Gott, an den ich längst nicht mehr glaubte, er möge meinem geistigen Zusammenbruch ein Ende machen. Und was geschah tatsächlich nach diesen dramatischen und quälenden Vorstellungen? Nichts, außer dass ich eine schlaflose Nacht hatte und mich selbst verrückt machte. Am nächsten Morgen gingen Bonney und ich zum American Hospital, konsultierten einen wunderbaren Dr. Barre, der uns Medikamente gab und versicherte, dass meine Frau unbesorgt ins Flugzeug steigen durfte. Meine Tochter fühlte sich etwas besser, und wir flogen planmäßig nach Hause. Und auch wenn das nicht möglich gewesen wäre, hätten wir eine Lösung gefunden. Immerhin war ich über sechzig Jahre alt und verfügte über eine Menge Lebenserfahrung; wäre es denn wirklich so schwierig gewesen, für kurze Zeit in einer großen Stadt wie Paris zurechtzukommen? Bei Tageslicht wusste ich, dass diese vernünftige Überlegung der Wahrheit entsprach. Aber in meinem nächtlichen Drei-Uhr-Bewusstsein war die Furcht meine einzige Wahrheit. Während ich in der Maschine der American Airlines saß und auf den Start nach New York wartete, genoss ich die Normalität der Leute, die miteinander sprachen, die Ankündigung des lustigen Films, der während des Flugs gezeigt werden sollte, und die Höflichkeit der Flugbegleiter. Ich fühlte mich gut aufgehoben und sicher. Ich konnte die Erfahrung der letzten Nacht im Hotelzimmer einordnen; mir war klar, dass ich einen Ausbruch angesammelter Ängste in meinem Inneren erlebt hatte. Und ich nahm an, dass ich sie losgeworden war, zumindest für eine Weile. Doch diese Ansicht war nicht von Dauer. Drei Tage später fuhr ich auf dem Weg zur Arbeit Richtung Manhattan. Falls Sie New York nicht kennen: Es gibt einen Tunnel zwischen Long Island und Manhattan, der unter d